Krieg und Kriegsfolgen

Bei Ausbruch des 2. Weltkriegs war Peter 10 Jahre alt. Anfangs – darf man annehmen – hatte dieser Krieg noch eher abenteuerlichen Charakter. Die Aufnahmen mit dem Vater auf Fronturlaub wirken sehr professionell, sie wurden vielleicht sogar beim Fotografen gemacht.

Diese abenteuerliche Seite des Kriegs war spätestens dann passé, als Peter gegen Ende des Krieges als Flakhelfer verpflichtet wurde. Das Griechenmarktviertel (im Bild die Ruinen von St. Peter und St. Cäcilien) blieb ihm noch nach dem Krieg verhasst. Kein Wunder: Dem Vierzehn-/Fünfzehnjährigen wurde eine grauenhafte und traumatisierende Aufgabe zugeschoben. Er musste entscheiden, welche Leichen noch zur Identizierung ins Reiterstadion gesendet werden oder welche Leichenteile nur noch verbrannt werden konnten.  Zwei Fotos zeigen das Ausmaß von Kölns zerstörter Innenstadt, das vorletzte Foto vom Domjubiläum 1948.

Foto 1 + 2: Peter mit Vater in Uniform, vermutlich bei einem Fotografen • Foto 3: zerstörtes Disch-Haus und zerstörte St. Kolumba-Kirche gegenüber • Foto 4: Domjubiläum 1948 • Foto 5: zerstörtes St. Peter und St. Cäcilien im Griechenmarkt-/Innenstadtviertel • Foto 6 & 7: St. Peter und St. Cäcilien, Fotos aus dem Histor. Archiv des Erzbistums (mit "*")

Trotzdem besuchte er 1951 den Berghof in Berchtesgaden, in dem Hitler in einer Alpenidylle viele Monate seiner Regierungszeit verbracht hatte. Meine Idee dazu: Peter konnte sich so persönlich davon überzeugen, dass diese ganz Europa in Schrecken versetzenden Kommandozentrale unwiederbringlich vernichtet war.

Im Jahr 1951 waren noch die Ruinen dieses Berghofs zu sehen. Später veranlassten die Amerikaner, dass die Überreste komplett abgetragen wurden. Was mochte sich aber wirklich im Kopf des Zweiundzwanzigjährigen abgespielt haben?… (rechtes Foto)

 

In Buchform sind die Fotos von Hermann Claasen / Josef Rick, Gesang im Feuerofen und Hermann Claasen, Nichts erinnert mehr an Frieden als Dokumente des zerstörten Kölns hervorzuheben. Mittlerweile sind aber auch im Netz weitere eindrucksvolle und ernüchternde Bilder zu finden.

Fotos der Walter-Dick-Sammlung