1929 war das Geburtsjahr von Peter Aachen. Es war nicht nur das Jahr des „Schwarzen Freitags“ in New York (24. Oktober 1929), sondern der Beginn eines steilen Niedergangs der deutschen Wirtschaft. Den Nazis gelang es, die demokratischen Parteien für diese Entwicklung verantwortlich zu machen. Sie gewannen 1929 einige Wahlen in verschiedenen Teilen Deutschlands.
Peter wurde als Sohn seiner Eltern Barbara (Hausfrau) und Hans (Totengräber) geboren. Seine Schwester Mia sollte im Jahr 1931 folgen. Die ganze Familie profitierte von den Häusern, die als Selbsthilfeprojekt im Kölner Stadtteil Vogelsang errichtet wurden. Projekte dieser Art versuchten, Arbeits- und Erwerbslosigkeit auf zweierlei Weise zu bekämpfen: Das Bauen der Häuser erfolgte häufig durch die späteren Bewohner selbst. Die Versorgung der Familien förderte, dass alle Bewohner in ihren Gärten Obst und Gemüse anbauen konnten. Für die Versorgung mit Fleisch und Eiern erhielten die Familien Hühner und Kleinvieh.
1935 kam Peter in die Volksschule Vogelsang.
Einzug in ein Haus in Köln Vogelsang (aus: Novy (Hg.), Wohnreform in Köln, Bachem-Verlag 1986, © N. Hallerbach, Köln )
Nur wenige Jahre später, in den letzten Jahren des 2. Weltkrieges, wurde Peter als sogenannter „Flak-Helfer“ eingezogen. Er musste Hilfsdienste an Flakgeschützen verrichten. Traumatisierend war jedoch noch eine besonders belastende Arbeit: Peter musste die Toten im Griechenmarktviertel nach den verheerenden Luftangriffen 1944 und 1945 bergen. Waren zuviele Tote in einem Keller, wurde Kalk dorthin gebracht und die Keller zugemauert. Waren die Leichen noch erkennbar, musste Peter veranlassen, dass diese zum Identifizieren ins Reiterstadion nach Müngersdorf gebracht wurden. Waren nur Leichenteile vorhanden, mussten diese verbrannt werden. Alles dies in den Händen und im Aufgabenbereich eines 15jährigen. Nach dem Krieg bemühte sich Peter, das Griechenmarktviertel nach Möglichkeit nicht zu betreten.
Ein zweiter Namen ist hier noch zu nennen: Franziska Horsch, geboren 1931 und mit 5 Geschwistern aufgewachsen, lernte Peter Aachen 1949 kennen. Schon lange vor ihrer Hochzeit 1955 waren sie ein Paar. Ihre Tochter Birgit, meine Frau, wurde 1963 geboren.
St. Peter und St. Caecilien (das spätere Museum Schnütgen) am Rande des Griechenmarktviertels. (mit freundlicher Genehmigung ©walter-dick-archiv.de)